ADAPT: Landesrettungsverein Weißes Kreuz und Stadtgemeinde Klausen präsentieren in Brüssel
Seit rund zwei Jahren arbeiten der Landesrettungsverein Weißes Kreuz und die Stadtgemeinde Klausen zusammen mit der Agentur für Bevölkerungsschutz an diesem grenzübergreifenden Pilotprojekt für Bevölkerungsschutz ADAPT (Awareness of desaster prevention for vulnerable groups). Inhalt desselben ist die Errichtung einer Datenbank für die schnelle Rettung von älteren und alleinlebenden Mitbürgern sowie körperlich beeinträchtigten Personen im Katastrophenfall. Nun wurde die Projektphase abgeschlossen und im EU-Parlament präsentiert.
Obwohl alle Beteiligten stets auf das Ausbleiben einer Katastrophe in der eigenen Gemeinde hoffen, kann ein solcher Ernstfall niemals ausgeschlossen werden. So auch in Klausen, wo das Ortszentrum bereits 1921 von einem heftigen Hochwasser heimgesucht wurde und nach wie vor einige Stadtteile in einer bedrohlichen Gefahrenzone liegen. Aus diesem Grund wurde Klausen als eine von vier europäischen Städten auserwählt am Projekt mitzuwirken. Gemeinsam mit Saponara in Sizilien, Vogtland in Deutschland und Nykøbing in Dänemark wurde eine Datenbank geschaffen, in der allein lebende ältere Menschen oder Personen mit Beeinträchtigung erfasst werden. Über eine entwickelte Software können die Einsatzkräfte damit effizient retten und bei einer Evakuierung all jenen Bürgern gezielt zu Hilfe eilen, welche außerstande sind ihr Zuhause selbst zu verlassen.
Zum Projektabschluss reisten nun die Präsidentin des Weißen Kreuzes, Barbara Siri, Generaldirektor von Samaritan International (SAM.I.) Ivo Bonamico und Bürgermeisterin von Klausen Maria Gasser Fink nach Brüssel und präsentierten die Ergebnisse dem Department für Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz der EU-Kommission (ECHO). Anschließend an die Erfahrungsberichte der vier Pilotstädte erfolgte eine Evaluation im Fachkreis, in der die Implementierung der Software in den regionalen Zivilschutzprogrammen als Zielsetzung festgelegt wurde.
In der Gemeinde Klausen wurde bereits im vergangenen Herbst mit der Datenerfassung von älteren und alleinlebenden Mitbürgern begonnen und in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr sowie den örtlichen Sprengeldiensten vorangetrieben. In den folgenden Wochen soll die Pilotphase in den operativen Betrieb übergehen.
Getragen wurde das Projekt ADAPT von Samaritan International sowie den nationalen Projektpartnern ASB Deutschland, ANPAS, Dänische Volkshilfe, Weißes Kreuz und der römischen Universität Tor Vergata. Bereits 2015 war der Landesrettungsverein Partner des grenzübergreifenden EU-Projekts SAMETS, welches die besondere Versorgung von verwundbaren Personengruppen in Notunterkünften zum Inhalt hatte.